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Unken im Teich

Amphibien in Grabauer Gewässer

dam Grabau. Das nur wenige Hofstellen umfassende Grabau in der Elbtalaue liegt an der deutschen Storchenstraße. Nun dürfte der kleine Dorfteich für weitere Prominenz im Naturschutz sorgen: Er soll Teil des EU-Life-Projektes “Auenamphibien” werden. Bis 2023 möchte der Naturschutzbund (Nabu) Niedersachsen in elf Projektgebieten in den Flussniederungen von Aller und Elbe den Lebensraum für seltene Amphibien wie Rotbauchunke, Kammmolch und Laubfrosch durch Neuanlage und Sanierung von 300 Laichgewässern und Landlebensräumen verbessern. Große Teile der Maßnahme werden – in Zusammenarbeit mit der Biosphärenreservatsverwaltung in Hitzacker – in der Dannenberger Marsch, in Grabau, Wussegel, Quickborn und Damnatz umgesetzt beziehungsweise sind in Teilen bereits erfolgt. In Grabow ist Folgendes vorgesehen: Aus dem Dorfteich, dessen Wasseroberfläche wegen Bewuchs derzeit nicht einmal erahnbar ist, wollen die Naturschützer das organische Material entfernen und einen Teilbereich im Süden vertiefen. Der mineralische Aushub soll als kleiner Damm im Gewässer aufgebracht werden, um ruhigere und tiefere Zonen zu schaffen. Zudem sollen diese auf jene Weise vom Graben, der durch den Teich führt, etwas entkoppelt werden.

Am Donnerstagabend hatte der Bauausschuss Hitzacker das Projekt auf dem Tisch. Das Flurstück, im welchem der Dorfteich Grabau liegt, befindet sich im Eigentum der Stadt. Damit der Nabu dort das Teilprojekt starten kann, muss ein sogenannter Gestattungsvertrag zwischen den beiden Parteien geschlossen werden. Die Mitglieder des Bauausschusses, die der Naturschutzmaßnahme grundsätzlich aufgeschlossen gegenüberstanden, machten dafür den Weg frei. Sie empfahlen dem Verwaltungsausschuss, in Vertragsverhandlungen mit dem Nabu zu treten.

Wichtig war den Politikern aber, dass dabei Fragen der Haftung und der Verkehrssicherungspflicht geklärt werden. Diese könne man auch an den Nabu abtreten, zeigte der Ausschussvorsitzende Christoph von dem Bussche-Haddenhausen (FDP) eine Möglichkeit auf.

Wenn der Vertrag unterzeichnet ist, wird die Stadt die laufende Unterhaltung an den Naturschutzbund, der gegebenenfalls Dritte damit beauftragt, abgeben. Für Hitzacker würden keine Kosten entstehen, erklärte Elbtalaues Bauamtsleiter Jens Hesebeck. Die Stadt sei dann aber über 20 Jahre an den Erhalt der Fläche gebunden. Mit dem für den Graben zuständigen Kreisverband der Wasser- und Bodenverbände (Wabo) sei die Maßnahme bereits abgestimmt. Auch bleibe die Möglichkeit erhalten, im Falle eines Brandes den Teich als Wasserentnahmestelle zu nutzen.

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