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Zwei Feuerwehrleute nach einem schlimmen Einsatz – ein Peer des Einsatznachsorge-Teams der Kreisfeuerwehr kümmert sich um die beiden.
Zwei Feuerwehrleute nach einem schlimmen Einsatz – ein Peer des Einsatznachsorge-Teams der Kreisfeuerwehr kümmert sich um die beiden. Aufn.: H. Bieniußa

Was tun, wenn jede Hilfe zu spät kommt?

Das Einsatznachsorge-Team der Kreisfeuerwehr leistet Hilfe für die Helfer

bp/hb/bv Lüchow. Auf der Kreisstraße ist ein Auto von der Straße abgekommen. Wieso und weshalb, das ist nicht ersichtlich. Nur die Folgen sind unübersehbar: Ein durch die Kollision mit einem Baum völlig deformierter Wagen. Zeugen des Unfalls wählen die 112. Und nur wenige Minuten später treffen Rettungsdienst und Feuerwehr ein und geben ihr Bestes für die beiden Insassen. Doch für den Fahrer kommt jede Hilfe zu spät.

Die Beifahrerin wird mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Ausgang ungewiss. “Das ist eine Katastrophe. Für die Verunglückten, für ihre Angehörigen und Freunde bringt es unvorstellbares Leid mit sich”, berichtet Pastor Bernd Paul: Er ist einer der Notfallseelsorger, die sich in solchen Fällen um die engsten Angehörigen kümmern, und ihnen in den ersten Stunden zur Seite stehen.

Doch nicht nur für sie stellt dieser Unfall eine große Belastung dar. Auch den Frauen und Männern der Feuerwehr geht dieser Einsatz nahe. Schließlich ist es ihre Aufgabe gewesen, an vorderster Front zu arbeiten. Sie haben mit der hydraulischen Rettungsschere den Wagen öffnen müssen, damit sich der Notarzt um die Verletzte kümmern kann – und der Verstorbene geborgen werden kann.

Dabei sind sie ganz nah dran. Sehen Bilder, die sie lieber nicht sehen würden. Nehmen Gerüche wahr, Geräusche …

Dazu kommt noch die Begegnung mit dem plötzlichen Tod. Der Fahrer ist noch keine dreißig gewesen. Dabei sind sie alle bei der Freiwilligen Feuerwehr angetreten, um ehrenamtlich Menschen zu helfen. Umso frustrierender ist es, mit dabei zu sein, wenn jede Hilfe zu spät kommt. Darum entscheidet der Einsatzleiter, das Einsatznachsorgeteam zu alarmieren. So machen sich ein für Einsatznachsorge geschulter Notfallseelsorger sowie zwei Peers auf den Weg ins Gerätehaus.

Als die Truppe vom Einsatz wieder zurück ist, gehen sie nicht gleich nach Hause, sondern bleiben noch eine gute halbe Stunde zum Einsatznachgespräch zusammen.

Das Einsatznachsorgeteam stellt sich vor. Wobei das bei den Peers kaum nötig ist. Denn bei ihnen handelt es sich um Einsatzkräfte der Feuerwehr mit jahrzehntelanger Erfahrung, die zudem für die Einsatznachsorge geschult worden sind. ↔Seite 3

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