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Kaffeeröste von anno dazumal

lk Lübeln. Kaffee war für die alten Wendländer eine wichtige Sache, besonders für Frauen. So beklagte der

Autor Karl Hennings 1862: “Kaffe und immer wieder Kaffe ist das Losungswort der wendischen

Weiber, ihm gehört ihre abgöttische Verehrung, und in Form einer Kaffemühle thront ihr

oberster Götze auf dem Hausaltar, und gibt durch sein Knarren und Kreischen zu erkennen, daß

das Opfer bereitet wird”. Ab Sonnabend, dem 18. Juli ist das neue “Exponat des Monats” im Rundlingsmuseum Wendland in Lübeln für

Besucher zu bestaunen: Diesmal geht es um die sogenannte Kaffeeröste, genaugenommen sogar drei

verschiedene Modelle davon.

Was heute als cooles Röster- und Barrista-Business die hippen Locations der Großstädte

erobert, ist bei uns im Wendland alte Bauerngeschichte. “Nächstes Jahr am Internationalen Tag

des Museums”, so Museumsleiter Uwe Hils, “wollen wir den Besuchern eine Kaffeeverkostung à

la 1860 anbieten, schön verschnitten mit Roggen und Zichorie, wie damals auch.”

In der Hoffnung, dass das Corona-Geschehen dieses zulässt. “Vermutlich ist so ein Kaffee

für den heutigen Geschmack waffenscheinpflichtig”, schwant Hils. “Aber das sehen wir dann.”

Den Einstieg in die spannende Geschichte des Kaffees im Wendland können Interessierte ab

dem 18. Juli für einen Monat im Heimathaus des Rundlingsmuseums vollziehen.

In der Reihe “Exponat des Monats” wird stets der Fokus auf ein bestimmtes Objekt gelegt und

mit der Geschichte dahinter präsentiert. Manchmal unscheinbar, manchmal lustig, manchmal

groß, manchmal klein – in jedem Fall aber spannend und lehrreich und immer mit Blick auf die

wendländische bäuerliche Geschichte.

Das Rundlingsmuseum Wendland in Lübeln ist bekannt für seine entspannte Atmosphäre. Auch

als Wendlandhof bekannt, liegt es an originaler Hofstelle von 1734, die nach und nach zum

Freilichtmuseum ausgebaut wurde. Öffnungszeiten täglich 10 bis 17 Uhr (außer montags).

Weitere Informationen unter www.rundlingsmuseum.de oder Instagram/rundlingsmuseum.

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