Fortsetzung von Seite 1
bv Hitzacker. Ohne dass sich der Maler und Filmemacher Dietmar Buchmann des Themas Vanitas bewusst angenommen hätte, tauchten die verschiedensten Vanitas-Symbole, die auch die Kunstgeschichte unter vielen anderen dem Vanitas–Thema zuordnet, immer wieder in seinem bildnerischen Schaffen auf, wie er selber anmerkt. Die Ausstellung in Hitzacker zeigt ein Großteil dieser Arbeiten aus 30 Jahren. Vanitas ist die Vorstellung von der Vergänglichkeit allen irdischen Seins. Wie Buchmann in einem Vortrag erläuterte, ist “angesichts des Todes das Leben nur leerer Schein, nichtig, eitel, vergeblich.” Etwa im späten Mittelalter findet das Vanitas-Thema Eingang in die bildende Kunst. Das Motiv des Totentanzes, dem Danse macabre, verbreitet sich von Frankreich aus in ganz Europa. Das memento mori (“Gedenke, dass du sterben musst”) durchzieht die Kunst der Renaissance – Schönheit und Verfall werden miteinander verbunden – und findet seinen Höhepunkt im Barock, wo es in allen Kunstgattungen zu finden ist. Vor dem Hintergrund grassierender Pestseuchen, der Gräuel nicht enden wollender Religionskriege und gleichzeitig bombastischer Pracht- und Machtentfaltung entstehen besonders in der niederländischen Malerei kunstreiche und bis heute bewunderte Vanitas-Darstellungen. Buchmann: “Der Totenschädel, die verlöschende Kerze, die Sanduhr, welke Blumen, aber auch der Narr sind von den unzähligen Symbolen die bekanntesten. Vanitas ist auch in der modernen Kunst gegenwärtig, Damien Hirst etwa erzielt heute mit präparierten Kadavern und Diamantbesetzten Totenschädeln Höchstpreise. Buchmann zeigt zwei seiner Filme, die er für Arte gedreht hat: “Kama Kala – Rituale der Liebe” und “Hier wohnt die Glückseligkeit”, zwei Beiträge zum Thema Eros und Religion, laufen im Oktogon am Freitag, dem 10., und am Freitag, dem 17. Juli, jeweils ab 19 Uhr.

Kommentar hinzufügen